Ein gemeinsames Ziel – Der Weg zum Hochwasserschutz Mindeltal

Logo Wasserwirtschaftsamt - Bild

Ein Hochwasserschutz für die Mindeltalgemeinden war daher ein zentraler Punkt in dem von 2001 bis 2003 erstellte Teilraumgutachten für das Mindeltal. Hier wurde, in einem vom Freistaat Bayern geförderten Projekt, die Abstimmung aller raumrelevanten Entwicklungen auf den Mindeltalraum untersucht.

 

Die Ergebnisse des Teilraumgutachtens nutzten die Mindeltalgemeinden Balzhausen, Burgau, Burtenbach, Jettingen-Scheppach, Münsterhausen, Offingen, Thannhausen und Ursberg unter Federführung des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth als Grundlage für einen solidarischen, gemeinsam zu realisierenden Hochwasserschutz im gesamten Mindeltal im Landkreis Günzburg.

 

Insgesamt wurden sechs verschiedene Varianten in einem offenen Planungsprozess untersucht und entwickelt. Das Ergebnis dieses Planungsprozesses war eine konsensfähige Planungsvariante, die Variante 6a. Die Mindeltalgemeinden verpflichteten sich zur gemeinsamen Umsetzung dieser Variante durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth.

 

Das Hochwasserschutzkonzept Mindeltal basiert auf der Variante 6a aus der Mindeltalstudie und wurde im weiteren Planungsprozess vertieft und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Es ist eine Kombination aus örtlichen Hochwasserschutzmaßnahmen (Hochwasserschutzdeiche und –mauern, Drosselbauwerke) und drei überörtlich wirksamen Hochwasserrückhaltemaßnahmen.

 

Die örtlichen Maßnahmen schützen die besiedelten Bereiche vor einem hundertjährlichen Hochwasser (inklusive einem Klimazuschlag in Höhe von 15 Prozent). Hierzu wird der Hochwasserabfluss gedrosselt und über unbesiedelte Gebiete abgeleitet.

 

Die überörtlichen Maßnahmen dienen dem zentralen Ausgleich der, auf Grund der örtlichen Maßnahmen, verlorengegangenen Überschwemmungsgebieten.

 

Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, setzt den Hochwasserschutz für das gesamte Mindeltal, unter Beteiligung der acht Mindeltalgemeinden, um.

 

Insgesamt ist das Vorhaben in sieben Einzelmaßnahmen unterteilt, deren Umsetzung in zwei Phasen erfolgt.

 

Phase 1 besteht aus der vorrangigen Umsetzung von vier Vorhaben:

 

    Hochwasserrückhalt Balzhausen/Bayersried

    Hochwasserschutz Burtenbach

    Hochwasserschutz Thannhausen

    Hochwasserschutz Burgau

 

Am 5. Juli 2023 war die Eröffnung und Einweihung des örtlichen Hochwasserschutzes in Thannhausen.

Der Hochwasserschutz Thannhausen erfolgt nach dem im Mindeltalkonzept festgelegten Prinzip der Abflussdrosselung vor den besiedelten Bereichen und der breitflächigen Ableitung des Hochwasserabflusses über den nicht besiedelten Mindeltalraum. Zentrale Bestandteile des Hochwasserschutzes sind daher die Errichtung leitender Schutzdeiche um den Stadtbereich (Süd-West-Nord) und der Neubau der Drosselbauwerke für die Mindel und die Hasel. Die Abflüsse der Mindel und der Hasel werden südlich von Thannhausen über die Drosselbauwerke begrenzt, sodass der maximale Abfluss im innerstädtischen Bereich 50 m3/s beträgt. Die Mindel wird auf 45 m3/s und die Hasel auf 5 m3/s gedrosselt. Die Hasel selbst wird bereits durch den südlich gelegenen Hochwasserrückhalt Balzhausen/Bayersried auf einen Abfluss von ca. 13 m3/s gedrosselt. Auf diese Weise wird der Hochwasserabfluss von Mindel und Hasel um das Stadtgebiet herumgeleitet und Überschwemmungen im bebauten Gebiet verhindert.

 

Auch die Marktgemeinde Münsterhausen wird durch die Maßnahmen in Thannhausen vor Hochwasserereignissen geschützt, da der Hochwasserabfluss auf die Westseite des Mindeltalraumes gelenkt wird.

 

Weitere aktuelle Infos:

https://www.wwa-don.bayern.de/hochwasser/hochwasserschutzprojekte/mindeltal/index.htm

 

Virtuelle Besucherplattform zu Thannhausen:

https://thannhausen.kleeblatt-medien.de/

drucken nach oben